Deutschland Ticket von Bund und Ländern absichern!

Ebenso wie der Niedersächsische Städtetag erwartet der Fahrgastverband Pro Bahn in Südniedersachsen steigende Kosten beim Deutschlandticket. Diese müssten durch den Bund und die Länder abgesichert werden. Es deute vieles darauf hin, dass die bislang veranschlagten drei Milliarden Euro nicht ausreichen, sagte der Vorsitzende Gerd Aschoff gegenüber dem NDR in Niedersachsen. Für genaue Verkaufszahlen im Verkehrsverbund Südniedersachsen VSN sei es aufgrund der dynamischen Entwicklung noch zu früh, betonte Fahrgastsprecher Aschoff. Er stellte den besonderen Nutzen des Deutschland-Tickets ohne Tarifgrenzen heraus. Diese seien im regionalen Busverkehr besonders hinderlich gewesen, so Aschoff.

Die Kommunen dürften nicht die Ausfallbürgen sein, wenn die drei Milliarden des Ausgleichsfonds nicht ausreichen, sagte Kirsten Hendricks, die Niedersächsische Geschäftsführerin des Städtetages. Aktuell teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket in Höhe von drei Milliarden Euro je zur Hälfte. Allerdings seien die Kosten nur für dieses Jahr abgesichert, mahnt der Städtetag. Für die kommenden beiden Jahre sei noch nicht klar, wie das Ticket finanziert werden soll. Bund und Länder müssten sich deshalb dazu bekennen, auch mögliche Mehrkosten zu übernehmen.

Aschoff erwartet, dass Fahrangebote im Nahverkehr aufgrund der hohen Nachfrage erweitert werden müssen - was zusätzlich Geld kostet. Die derzeitige Infrastruktur und Taktung sind laut Pro Bahn nicht für die momentane Belastung ausgelegt. Diese komme auch durch das vermehrte Verkehrsaufkommen wegen des Deutschland-Tickets zustande. Der Fahrgastverband empfiehlt den Kauf des Deutschland-Tickets in der Fahrplaner-App des VSN, weil damit sichergestellt werde, dass die Einnahmen dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden: im Nahverkehr der Region.