Auftaktbefragung zum neuen Nahverkehrsplan - Region
Erstmals in der Geschichte der Region erstellen die beiden Aufgabenträger Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) und Stadt Göttingen den Nahverkehrsplan gemeinsam. Zum Auftakt hat das beauftragte Planungsbüro (planmobil in Kassel) die Verbände aufgefordert, eine erste Stellungnahme abzugeben. Dem ist der Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen e.V. gerne nachgekommen. Hier unsere Forderungen zum regionalen ÖPNV. In einem nächsten Schritt soll es auch öffentliche Beteiligungsformate geben.
Tabelle 2.1. Fahrtenangebot
2.1.1. Aufbau neuer landesbedeutsamer Buslinien gemäß PTV-Gutachten, besonders über das Verbundgebiet im Harzer Bereich hinaus oder schrittweiser Ausbau in Abstimmung mit dem östlichen Aufgabenträger:
14/53 (Göttingen-) Northeim -Osterode - Clausthal-Zellerfeld(- Goslar)
15 Bad Harzburg – Nordhausen
16 Herzberg/Harz – Wernigerode
2.1.2. Engere Verknüpfung des Bahnhofs und der Stadt Göttingen mit den Umlandgemeinden in einem Radius von ca. 20-30 Fahrtminuten.
2.3. Fehlende Verbindungen
On-Demand-Angebote in Bereichen, in denen ein linienbezogenes fahrplanmäßiges Angebot mit großen Bussen nicht sinnvoll erscheint.
2.4. Erschließung
Einrichtung reaktivierter Bahnhalte in Rosdorf und Uslar-Verliehausen. Für letztgenannten Standort Anpassung der Buslinien an die verbesserte Erschließung durch die Schiene im ländlichen Raum, also vor allem der 210 und der 211.
2.5. Fahrzeuge/Reisekomfort
Generelle Ausstattung aller Fahrzeuge mit WLAN und Stromversorgung (USB/Steckdose). Es ist eine Zumutung, von den Fahrgästen zu verlangen, ein funktionsfähiges Handy für den Fahrschein bereitzuhalten, ohne die dafür notwendigen flächendeckenden Voraussetzung für Strom und Internetverbindung zu schaffen. Busse brauchen eine Klimaanlage sowie Haltegurte für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle (Forderung des ZVSN-Fahrgastbeirats).
2.6. Tarif
2.6.1. Dauerhafter Erhalt des Deutschland-Tickets zum günstigen längerfristigen Preis, kein Smartphonezwang, also Ausgabe auch als VSN-Chipkarte. Anpassung der Tarifstruktur an veränderte Nutzung und „Entrümpelung“ zugunsten einer überschaubaren Struktur, etwa bei den zahlreichen Tagesticket-Varianten. Erhalt des 5-Euro-Tickets und der angelehnten Tarifangebote für längere Verbundstrecken.
2.6.2. Flächendeckender Erhalt des HATIX in allen Harz-Gemeinden, Sanktionen gegen Gemeinden, die leichtfertig meinen, aus HATIX aussteigen zu können.
2.7. Fahrgastinformation
Sicherstellung zuverlässiger Echtzeit-Informationen durch die Fahrplaner-App gerade in angespannten Situationen, vollständige Aushangfahrpläne an allen Haltestellen. Zusätzliche Aushänge und Flyer zu Angeboten und Baustellen.
2.8. Verknüpfungen
Enge Verzahnung der Buslinien mit dem Schienenpersonennahverkehr (planerisch: angemessene Umsteigezeiten von ca. 10 Minuten, nicht unter 5 Minuten), Zu- und Abbringer auch in den Abendstunden, eventuell mittels Kleinbussen. Verlässliche Verknüpfung verschiedener Buslinien an den Anschluss-Haltestellen.
2.9. Betriebsqualität
Sicherstellung aller Anschlüsse Bus-Bus, Bus-Schiene und Schiene Bus durch nachvollziehbare technische Maßnahmen, verlässliche Abstimmung mit der Fahrplaner-App, telefonische Errreichbarkeit von Ansprechpersonen während der gesamten Betriebszeit von morgens bis abends.
2.10. Sonstige
Haltestellen müssen regelmäßig (!) auf ihren Zustand überprüft werden (Reinigung, fehlende oder veralte Aushangfahrpläne, bauliche Mängel, Vandalismusschäden). Siehe auch https://zvsn.de/infothek/fahrgastbeirat, hier Empfehlungen zu Haltestellen vom 19. April 2023.
Hinweis: Unter Nahverkehrsplan ZVSN & Stadt Göttingen (jetzt-mitmachen.de) läuft ab sofort bis 29. September die erste öffentliche Beteiligungsstufe.
Bild zur Meldung: Der Schnellbus Göttingen-Duderstadt verbindet das Eichsfeld mit dem Oberzentrum, und das recht erfolgreich. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Einrichtung neuer Landesbuslinien im Harzer Bereich. Foto Schumm