Regionalverband

Südniedersachsen e.V.

 

Fahrgastverband PRO BAHN

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Auftaktbefragung zum neuen Nahverkehrsplan - Stadt GÖ

31. 07. 2024

Erstmals in der Geschichte der Region erstellen die beiden Aufgabenträger Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) und Stadt Göttingen den Nahverkehrsplan gemeinsam. Zum Auftakt hat das beauftragte Planungsbüro (planmobil in Kassel) die Verbände aufgefordert, eine erste Stellungnahme abzugeben. Dem ist der Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen e.V. gerne nachgekommen. Hier unsere Forderungen zum Stadtbusverkehr. In einem nächsten Schritt gibt es auch öffentliche Beteiligungsformate.

Tabelle 2.1. Fahrtenangebot
Verdichtung der Takte zwischen Betriebsbeginn und Zeitfenster 19/20 Uhr. Danach Ergänzung viel zu langer Stundentakte durch On-Demand-Angebote bis 24 Uhr.
2.2. Verbindungen
Rückkehr zu den bewährten Rundum-Anschlüssen an den Innenstadt-Busring-Haltestellen Jüdenstraße, (Weender Straße Ost und West) und Markt. Dadurch Wiederherstellung deutlich attraktiverer Umsteigemöglichkeiten, folglich deutlich verkürzte Reisezeiten. Davon abgesehen dürfen die geplanten Umsteigezeiten nie länger als 15 Minuten betragen.
2.3.    Fehlende Verbindungen
Umbau des jetzigen On-Demand-Angebots in der Weststadt auf das gesamte Stadtgebiet ohne Parallelverkehr zum bestehenden Liniennetz, also zu anderen Betriebszeiten oder ergänzenden Zeiten/Verbindungen, die von den großen Linienbussen nicht sinnvoll bedient werden können.
2.4.    Erschließung
Dauerhafte Sicherung einer Busverbindung zum Hainholzhof/Kehr.
2.5. Fahrzeuge/Reisekomfort
Generelle Ausstattung aller Fahrzeuge mit WLAN und Stromversorgung (USB/Steckdose) bis spätestens 30. Juni 2026. Es ist eine Zumutung, von den Fahrgästen zu verlangen, ständig ein funktionsfähiges Handy für den Fahrschein bereitzuhalten, ohne die dafür notwendigen flächendeckenden Voraussetzung für Strom und Internetverbindung zu schaffen. Richtung wäre die Reihenfolge: Schaffung notwendiger Voraussetzungen, dann Zwangsdigitalisierung. 
Busse brauchen eine Klimaanlage sowie Haltegurte für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle. Der vollständige Ersatz aller Verbrenner durch E-Busse ist zügig voranzutreiben.
2.6. Tarif
2.6.1. Dauerhafter Erhalt des Deutschland-Tickets zum günstigen längerfristigen Preis, kein Smartphonezwang, also Ausgabe auch als VSN-Chipkarte. Anpassung der Tarifstruktur an veränderte Nutzung und „Entrümpelung“ zugunsten einer überschaubaren Struktur, etwa bei den zahlreichen Tagesticket-Varianten. Erhalt von Mehrfachfahrscheinen (als Papiervariante).
2.6.2. Aufstellung von funktionstüchtigen Fahrscheinautomaten an den größeren Haltestellen wie Bahnhof/ZOB, Weender Straße Ost, Weender Straße West, Jüdenstraße und Neues Rathaus.
2.7.    Fahrgastinformation
Sicherstellung zuverlässiger Echtzeit-Informationen durch die Fahrplaner-App und die Haltestellen-DFI gerade in angespannten Situationen, vollständige Aushang-fahrpläne an allen Haltestellen. Zusätzliche Aushänge und Flyer zu Angeboten und Baustellen. Nutzerfreundliche Überarbeitung der Social-Media-Kanäle.
2.8.    Verknüpfungen
Rückkehr zu den bewährten Rundum-Anschlüssen an den Innenstadt-Busring-Haltestellen Jüdenstraße und Markt. Dadurch Wiederherstellung deutlich attraktiverer Umsteigebeziehungen, folglich deutlich verkürzte Reisezeiten. Davon abgesehen dürfen die Umsteigezeiten nie länger als 15 Minuten betragen. (siehe 2.2.) Berücksichtigung des Deutschland-Takts und des LNVG-Konzept 2030+ bei den Umstiegen an Bahnhof/ZOB zum Schienenverkehr.
2.9. Betriebsqualität
Sicherstellung aller Anschlüsse durch nachvollziehbare technische Maßnahmen, verlässliche Abstimmung mit der Fahrplaner-App, telefonische Errreichbarkeit von Ansprechpersonen während der gesamten Betriebszeit von morgens bis abends.
2.10.    Sonstige
Haltestellen müssen regelmäßig (!) auf ihren Zustand überprüft werden (Reinigung, fehlende oder veralte Aushangfahrpläne, bauliche Mängel, Vandalismusschäden). Siehe auch https://zvsn.de/infothek/fahrgastbeirat, hier Empfehlungen zu Haltestellen vom 19. April 2023.

 

Hinweis: Unter Nahverkehrsplan ZVSN & Stadt Göttingen (jetzt-mitmachen.de) läuft ab sofort bis 29. September die erste öffentliche Beteiligungsstufe. 

 

Bild zur Meldung: Der gemeinsame Nahverkehrsplans der Stadt Göttingen und des ZVSN bietet die Chance, das Busangebot zu verbessern.